Hans Cürlis

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Vita Hans Cürlis

Hans Cürlis (* 16. Februar 1889 in Niederdorf, Straelen, Kreis Geldern – † 6. August 1982 in Berlin) war Kunsthistoriker und ein leidenschaftlicher Filmemacher. In einem Interview aus dem Jahre 1975, das Karl Friedrich Reimers mit ihm führte, sagte Dr. Hans Cürlis, er hatte mit Film nichts tun und sei durch reinen Zufall dazugekommen. 1916 schrieb er mit seinem Freund H. Stephany das Buch "Die künstlerischen und wirtschaftlichen Irrwege der Baukunst" (Piper Verlag, München). Das Buch konnte nur gedruckt werden, weil der damalige deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg die Widmung angenommen hatte. Als Generalsekretär in den Farbwerken Hoechst hatte H. Stephany gute Beziehungen zu dem Schriftsteller und Politiker Walther Rathenau in Berlin, der Hans Cürlis auf sein Schloss in Freienwalde einlud. Dort traf Hans Cürlis auf Herrn Schüler, Personalreferent des Auswärtigen Amtes, der mit der Renovierung seines Amtes stark beschäftigt war. Er beauftragte Hans Cürlis Bilder, Gemälde und Holzschnitte für das Auswärtige Amt bei Antiquitätenhändlern auszuwählen. Nach dieser erfolgreichen Zusammenarbeit erhielt Hans Cürlis die Anfrage vom Auswärtigen Amt, ob er als Filmreferent tätig werden wolle, erzählt Hans Cürlis in dem 16 Minuten langen Kurzfilm.[1] Dies war der Beginn seiner Filmkarriere.
Über einen Zeitraum von 53 Jahren drehte Hans Cürlis mehrere hundert Filme zum Thema Kultur, die auch als Unterrichts- und Lehrfilme dienten. In seinem Projekt "Schaffende Hände" porträtierte er bedeutsame Künstler der Zeit und filmte sie bei ihrer Arbeit.[2]
Von 1933 bis 1939 produzierte er für die RDV-Film-Produktion (in Zusammenarbeit mit dem Kulturfilm-Institut, Berlin) Dokumentationen über Bildhauer und Bildhauerinnen, wie z.B. Lore Friedrich-Gronau.

Verbindung zu Lore Friedrich-Gronau

Im Rahmen seiner Arbeit für die RDV Film-Produktion besuchte der Filmemacher die Künstlerin Lore Friedrich-Gronau in ihrem Atelier im Kurfürstendamm 177 in Berlin.[3] Der fünfzehn Minuten lange, in Niederländisch dokumentierte Film Bronsgieten –Mevrouw Friedrich-Gronau modelleerde den Kai-serwals naar den dans van Hedi en Margot Höpfner, zeigt zunächst die tanzenden Schwestern. In flatternden Kleidern bewegen sie sich zu ihrem persönlichen Lieblingstanz, dem Kaiserwalzer von Johann Strauß.

Quellenverzeichnis

Literatur

  • "Die künstlerischen und wirtschaftlichen Irrwege unserer Baukunst. Vergleichende kritische Studien deutscher und belgischer Architektur", Hans und H. Stephany Cürlis, Piper Verlag 1916
  • "Schaffende Hände. I. Maler", Werkkunst Verlag Berlin 1927
  • 20 Jahre Kulturfilmschaffen, Selbstverlag 1939
  • "Kulturfilm als Aufgabe, Hans Cürlis", CineGraph Babelsberg 2005, ISBN 978-3936774047
  • "Der Bildhauer Alceo Dossena: Aus dem Filmzyklus Schaffende Hände", Reprint Forgotten Books 2018, ISBN 9781391458229
  • "Vom Faustkeil zur Handgranate", Filmpropaganda für die Berliner Museen 1934-1939, Benedicte Savoy, Böhlau Verlag Köln 2014, ISBN 9783412222956

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Webseite oersi.org, Hans Cürlis, Berlin 1975]
  2. Deutsche Kinemathek, Kulturfilm als Aufgabe
  3. Niederländische Dokumentation über Kaiserwalzer mit LFG und Hedi und Margot Höpfner Titel »Bronsgieten – Mevrouw Friedrich-Gronau modelleerde den Kaiserwals naar den dans van Hedi en Margot Höpfner«, Regisseur: Hans Cürlis, RDV-Film-Produktion, Kulturfilminstitut Kamera: Otto Cürlis, Musik: Friedrich Witeschnik